Brehms Tierleben. Ist das nicht so ein alter Schinken?

Gesten ist eine Neuauflage von Brehms Tierleben erschienen und ich hatte die Ehre eine umfangreiche Einführung zu schreiben.

Dank Brehms Tierleben hatten vor 150 Jahren viele Menschen eine korrektere Vorstellung von Tieren als heute. Warum das so war, was in der Zwischenzeit geschehen ist und warum Brehms Texte heute gelesen werden sollten, davon handelt mein Vorwort.

Unsere Vorstellung von der Tierwelt befindet sich momentan im Wandel: Tiere können denken und fühlen, sie sind uns viel ähnlicher als wir angenommen haben. Lange galten diese Standpunkte als unwissenschaftlich und romantisch. Auch Brehm wurde zu seiner Zeit dafür kritisiert, dass er viele Tiere in seinen Beschreibungen zu stark vermenschlichte. Doch heute wissen wir, dass er in diesem Punkt recht hatte. »Brehms Tierleben – Die Gefühle der Tiere« lässt die wortgewaltigen Originaltexte aus der legendären zweiten Ausgabe seines »Thierlebens« neu aufleben. Es zeigt die detaillierten, farbigen Illustrationen, von denen schon Charles Darwin sagte, dass es die beeindruckendsten Tierzeichnungen seien, die er kenne. Der Verhaltensbiologe und Bestsellerautor Karsten Brensing erklärt, welchen Stellenwert Brehm damals hatte und warum er auch heute noch lesenswert ist.